Phytotherapie
In der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) werden Pflanzen, Pflanzenteile und deren Zubereitungen zu therapeutischen Zwecken verwendet. Die Phytotherapie zählt zu den ersten und ältesten Heilmethoden der Menschheit. Historisch betrachtet gäbe es die heutige Schulmedizin nicht ohne die Phytotherapie, denn erst mit der rasanten Entwicklung der Naturwissenschaften im 19. Jahrhundert, insbesondere durch die Fortschritte in der Chemie, konnten dank der Isolierung von pflanzlichen Reinstoffen neue chemisch-synthetische Substanzen entwickelt werden, wie sie heute in der modernen Schulmedizin vorwiegend eingesetzt werden. Aus Pflanzen gewonnene Reinsubstanzen gehören trotz ihres pflanzlichen Ursprungs nicht zur Phytotherapie. Pflanzliche Arzneimittel (Phytotherapeutika) unterscheiden sich nämlich von den bekannteren Arzneimitteln dadurch, dass sie anstelle von exakt definierten Einzelsubstanz eine Pflanzenzubereitung enthalten, die aus vielen verschiedenen Substanzen, einem sogenannten Vielstoffgemische, zusammengesetzt ist.
Spagyrik
Spagyrik ist ein uraltes, ganzheitliches Naturheilverfahren in dem die Wirkstoffe aus Pflanzen auf eine besondere Weise getrennt (spao), bearbeitet und dann wieder zusammengeführt (ageiro). Der bekannte Arzt Paracelsus (1493-1541) bezeichnete als einer der ersten die Spagyrik als angewandte Form der Alchemie zur Herstellung von Arzneimitteln. Durch die spezielle Art der Herstellung erhalten die Essenzen eine Dynamik, die im Körper Heilungsprozesse in Gang setzen und das Selbstheilungspotential des Körpers anregen kann.