Was charakterisiert eine Entzündung?
Die klassischen Zeichen einer Entzündung sind Rötung, Wärme, Schwellung, Funktionseinschränkung und Schmerz, ausgelöst durch Verletzungen oder das Eindringen von Erregern. Eine solche akute Entzündung fordert durch die gerannten Symptome immer unsere Aufmerksamkeit, wir starten mit einer Behandlung oder schonen unsern Körper.
Eine Entzündung ist also ein notwendiger und wichtiger biologischer Prozess als Reaktion unseres Körpers auf Infektionen und beschädigtes Gewebe. Durch die Entzündung wandern Immunzellen an den Ort des Geschehens, bekämpfen Erreger und starten die Reparatur der entstandenen Verletzungen und Schäden. Es kommt also zu einer ordnungsgemässen Heilung.
Dieser Entzündungsmechanismus ist eine Überlebensstrategie des menschlichen Organismus.
Was ist nun aber eine stille Entzündung?
Stille Entzündungen werden so bezeichnet, weil sie ohne die typischen Symptome wie Rötung, Wärme, Schwellung, Funktionseinschränkung und Schmerz einhergehen, aber trotzdem die Immunreaktion starten. Da diese Form der Entzündung niederschwellig ist, reagiert unser Immunsystem nicht adäquat und bekämpft die Herde unzureichend, so können diese Entzündungen über Monate oder sogar Jahre bestehen bleiben. Die Zellen die bei niederschwelligen Entzündungen aktiv sind entstammen unserem angeborenen Immunsystem und erkennen aus diesem Grund Reizstoffe unseres modernen Lebensstil ungenügend. Entzündungen werden gestartet aber nicht weiter «bearbeitet».
Reizstoffe können sein:
Umweltgifte, Pestizide, Feinstaub, Nikotin, Allergene, Lebensmittelzusatzstoffe und Konservierungsmittel, Zahnwerkstoffe, nicht vollständig ausgeheilte Infektionen u.v.m.
Die Symptome einer stillen Entzündung sind vielfältig und meist subtil. Hier einige Beispiele:
- allgemeiner Infektanfälligkeit Gelenksteifigkeit
- Kopfschmerzen oder Migräne
- Stimmungsschwankungen
- depressive Verstimmungen
- Verdauungsprobleme
- anhaltende Müdigkeit
- Konzentrationsprobleme
- schwere Beine, Zellulite
Unbehandelt kann dies zu ernsthaften chronischen Erkrankungen wie Insulinresistenz, Leaky-Gut-Syndrom (durchlässiger Darm), Reizdarm, Asthma, chronische Sinusitis oder Angina, rheumatoider Arthritis, Herzkreislauf-Beschwerden, Parodontose, chronische Erschöpfung, Multiple Sklerose, Parkinson etc.
Zur Behandlung der stillen Entzündung ist eine Anpassung des Lebensstils notwendig. Zu den effektivsten Änderungen gehören:
- Ernährung:
Eine entzündungshemmende Ernährung, die reich an Mikronährstoffen und Ballaststoffen ist, trägt dazu bei Entzündungen im Körper zu reduzieren. Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, gesunde Fette (z.B. aus Nüssen, Samen, Avocados, Fisch) und Gewürze wie Ingwer, Kurkuma und Küchenkräuter sollten bevorzugt werden. Denn diese sorgen gleichzeitig für eine gesunde Darmflora und stärken unser Immunsystem. - Bewegung:
Regelmäßige körperliche Aktivität regt unseren Stoffwechsel und den Lymphfluss an und hilft so Entzündungsfaktoren aus dem Gewebe abzutransportieren. Dies trägt zur allgemeinen Gesundheit bei und verringert das Risiko für chronische Krankheiten. - Schlaf:
Ausreichender und qualitativ hochwertiger Schlaf ist wichtig für die Regeneration des Körpers und unterstützt das Immunsystem. Schlafmangel kann zu einem erhöhten Entzündungsniveau im Körper führen und das Risiko für verschiedene Gesundheitsprobleme erhöhen. - Stressbewältigung:
Chronischer Stress kann Entzündungen im Körper verstärken und das Immunsystem schwächen. Daher ist es wichtig, Stress durch verschiedene Techniken wie Meditation, Yoga, Atemübungen oder Entspannungstechniken zu reduzieren. - Entgiftung:
Der Körper hat Mechanismen zur Entgiftung von Schadstoffen und Toxinen, aber eine übermäßige Belastung kann diese Systeme überfordern. Regelmäßige Entgiftungsmaßnahmen, wie zum Beispiel eine günstige Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr oder eine Darmsanierung, können dazu beitragen, die Gesamtbelastung des Körpers zu reduzieren und Entzündungen vorzubeugen. Ebenso ist die Mundgesundheit wichtig, da Entzündungen in der Mundhöhle auch Entzündungsreaktionen im Körper stark beeinflussen.
In unserer Praxis sind wir uns sehr bewusst, dass gesundheitliche Themen immer auch mit stillen Entzündungen einhergehen können. Im Sinne unseres ganzheitlichen Ansatzes sprechen wir dieses Thema bei Verdacht an. Mit der Naturheilkunde TEN, Ernährungsberatung oder Lymphdrainage kann das Thema Entgiftung sehr gut angegangen werden. Über die Hypnose oder Ernährungspsychologische Beratung können Muster aufgelöst werden, die uns immer wieder zu einem ungünstigen Lebensstil verleiten. Eine Massage unterstützt Sie z.B. bei der Stressbewältigung und die Physiotherapie mit der Spiraldynamik® hilft Ihnen Ihre Beweglichkeit und Aktivität aufrecht zu erhalten, was den Stoffwechsel aktiv hält. Die Homöopathie ist vor allem dann angezeigt, wenn es darum geht, tief im Wesen eines Menschen eine Veränderung anzustossen.
Falls Sie sich also unsicher sind, ob Sie von stillen Entzündungen betroffen sind, kontaktieren Sie uns. Wir stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Autorin: Fiona Lanfranconi
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